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Kapitel 48

Nach dem Hauptgang nimmt Christopher kurz meine Hand, gibt mir einen Kuss und steht dann auf. Als es ruhig wird, kann ich sehen, wie er seine Aufregung hinunterschluckt, tief Luft holt und ansetzt. „Ich danke Euch allen von Herzen, dass Ihr unserer Einladung gefolgt seid – teilweise sogar von Übersee – und mit uns diesen Tag verbringt. Ich… nein… wir hoffen, Ihr werdet dieses Ereignis in genau so schöner Erinnerung behalten wie wir, denn schon jetzt bin ich dankbar für jede einzelne Sekunde, die ich heute bereits erleben konnte.“ Ein Raunen und Kopfnicken unter den Gästen, was mir ein Lächeln auf’s Gesicht zaubert. „Ich bin nicht der große Redner wie mein kleiner Bruder und hasse es generell, vor Menschen zu sprechen, aber heute komme ich nicht drum rum – und eine Sache muss definitiv gesagt werden.“ Christopher dreht sich zu mir, nimmt erneut meine Hände in seine und seine braunen Augen funkeln. „Nicky, ich kann nicht glauben, dass unser Kennen lernen bereits fast zwei Jahre her ist.

Kapitel 47

Zwei Stunden später bin ich komplett fertig – allerdings auch mit den Nerven. „Marcus rief eben an, Nicky. Er wird pünktlich um halb 11 Uhr hier sein.“ Innerlich bete ich, dass er wenigstens bei meiner Hochzeit wirklich auf die Minute genau vor der Tür steht, denn ohne die Braut kann die Trauung nicht beginnen und ich will Christopher auf keinen Fall warten lassen. Aber schlau wie ich wahr, habe ich ihn 15 Minuten früher bestellt. Es würde eigentlich reichen, wenn wir um viertel vor 11 Uhr losfahren würden. Sicher ist sicher, denke ich und muss grinsen. Auf dem Weg nach unten folgen mir Claudia und Nina, die meine Schleppe tragen. Valerie und Emily machen sich bereits mit Sarah und Jayden auf den Weg zum Casa Loma Castle, während wir Nerissa verabschieden und uns dann auf den Barhockern am Küchentresen niederlassen. „Hast Du eigentlich heute schon irgendwas gegessen?“ fragt mich plötzlich Nina. „Ähm, nein! Dazu war ich viel zu aufgeregt. Außerdem…“ Ich schaue an mir herunter. „Wer weiß

Kapitel 46

Die Zeit rast nur so dahin und schon ist es Mittwoch – drei Tage vor der eigentlichen Hochzeit. Meine Familie ist bereits vollständig anwesend, da heute die standesamtliche Trauung ist. Jacob, Marcus und Christopher haben sich in schicke schwarze Anzüge gezwängt, während Claudia und Nina in einfachen Kleidern in dunklen Farbtönen glänzen. Ich habe mich für ein dunkelblaues Satinkleid mit beigefarbenem Blazer entschieden. Meine Mutter als Floristin hat mir in einem Blumenladen einen wunderschönen Biedermeierstrauß machen lassen und so fahren wir in drei Autos zum Rathaus der Stadt. Ich bin tierisch aufgeregt und auch Christopher’s Hände sind leicht feucht, aber wir zwei strahlen uns wie verliebte Teenager an. „Schon komisch, oder?“ fragt er mich plötzlich. „Was meinst Du?“ Ich schaue ihn irritiert an. „Naja, wir haben beide schon einmal geheiratet, aber ich hab im Moment das Gefühl, es ist das erste Mal.“ Er hat recht, geht es mir durch den Kopf. „Ich denke, in eine Hochzeit bekommt man